Kanu-Club Mannheim

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Rheinpiraten siegen beim Schaengel-Cup
21. Mai 2011

Am 21.05.11 richtete der Postsportverein Koblenz die erste Regatta für die neu zugelassene Rennklasse der 5-Bank Drachenboote aus, den Schaengel-Cup. Die gemischten Teams sollten aus 10 Sportlern, davon mindestens 4 Frauen, und Trommler bestehen. Die Rheinpiraten ergatterten einen der begehrten Startplätze und reisten bereits am Abend zuvor mitsamt dem neuen kleinen Drachenboot in Koblenz an.
Am Samstag fand die Regatta ab 9:00 Uhr statt. Über 250 Meter und über 2000 Meter waren die vorgesehenen Distanzen. Es sollte eine aufregende Veranstaltung mit einem Wechselbad der Gefühle werden. Aber von vorne. Als erstes wurde ein Eingruppierungslauf gefahren. Hier sollte festgelegt werden, in welcher Gruppe die weiteren Rennen absolviert werden, denn es hatte sich eine bunte Mischung von Teams angemeldet. Von bekannten Spitzenteams über die Freizeitsportler bis hin zu den sogenannten Thekenmannschaften war alles vertreten. Trotzdem waren die Zeiten des ersten Laufes für den späteren Regattaverlauf relevant, sodass ein absichtlich verhaltener Einstieg nicht ratsam war. Beim ersten Rennen präsentierten sich die Rheinpiraten noch sehr verschlafen. Durch fehlende Konzentration kam es immer wieder zu Fehlern und ungleicher Schlagfrequenz. Zwar wurde als zweites Boot das Ziel erreicht, nach den Leistungen im Training machte sich aber hinsichtlich der abgelieferten Leistung Unzufriedenheit breit. Ein Gutes hatte es, denn der Einzug in den Sportcup, in dem sich viele Teams mit Nationalmannschaftskader tummelten, wurde knapp verfehlt. So ging es zusammen mit den guten Bekannten der „Fu Fighters“ aus Freistett in den Fun-Sport-Cup, wo die Piraten auch eigentlich hingehören.

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Der erste Wertungslauf lief schon etwas besser. Obwohl nur als Dritter im Ziel, waren Rhythmus und Druck vorhanden, wenn auch ausbaufähig. Im zweiten Wertungslauf dann der erste Sieg des Tages. Dies brachte am Ende noch glücklich den Einzug ins Finale des Fun-Sport-Cups und damit die Chance auf einen der tollen Siegestrophäen. Da kam Freude auf und natürlich wollte sich die Chance keiner nehmen lassen. Alle traten hoch motiviert das Finalrennen der 250 Meter-Kurzstrecke an. Es war ein hartes Rennen und die anderen Teams paddelten ebenso motiviert. Im Ziel war es sehr knapp, aber der Drache der Rheinpiraten muss auf der Ziellinie den Kopf eingezogen haben. Ein guter aber undankbarer 4. Platz war das Ergebnis und die Enttäuschung groß. Kein „Bembel“ -so wurden die Siegestrophäen kurzerhand getauft- für das Mannheimer Reisegepäck, nicht einmal der Bronzene, es war schon schade. Aber noch war ja nicht aller Tage Abend und die Langstrecke nicht die schlechteste Distanz.

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Die Einteilung in Sport und Fun-Sport für die Wertung blieb bestehen, aber bunt gemischt in drei Gruppen zu je acht Booten als Verfolgungsrennen im 10 Sekundenabstand gestartet. Startplatz 4 in zweiter Reihe wurde den Rheinpiraten zugelost. Alle waren wieder motiviert und optimistisch. Wird schon klappen. Der Start kam und jedes Boot wurde herunter gezählt. Irgendwie hatte der Steuermann wohl Startplatz 3 verstanden und steuerte zu früh zur Startlinie. Nach diesem Schrecken wurde sofort gestoppt, aber da war das Boot schon drüber weg. Beim richtigen Startzeichen befanden sich die Rheinpiraten nicht wie gewünscht in einer leichten Vorwärtsbewegung sondern liefen Rückwärts. Egal, volle Kraft voraus, vielleicht hat es ja auch keiner gemerkt oder die Kampfrichter sind milde. Ein fulminantes Rennen folgte und der Steuermann holte bei den optimal gefahrenen Wenden auch einiges heraus. Das zuvor gestartete Team konnte schon bald überholt werden. Als Tuchfühlung zu Startnummer zwei bestand, war das Rennen auch schon aus. Ganz schön schnell.
Das Ergebnis sollte aber erst bei der Siegerehrung bekannt werden, da die Nettozeiten zu berechnen und die Eingruppierungen zu berücksichtigen waren. Was schon fest stand war, dass der Startrichter den Frühstart natürlich bemerkt hatte, nicht milde war und auf jeden Fall eine Strafe verhängt wird. Das Zielgericht war längst informiert. Gutes Rennen aber Strafzeit und deshalb womöglich wieder nur Platz 4 ? Es war zum Heulen. Die Siegerehrung kam und die Bembel für die 250 Meter wurden verteilt. Immerhin eine schöne Urkunde konnte Anna in Empfang nehmen. Dann die 2000 Meter Siegerehrung. Bei Platz 6 und 5 wurden die Piraten nicht aufgerufen. Logisch, wahrscheinlich der vermaledeite 4. Platz. Bei Platz 4 und 3 auch nicht. Ach du, sch… Disqualifikation wegen ganz extremen Frühstarts. Das gibt es wirklich. War doch aber nur eine halbe Bootslänge und es wurde sogar zurückgepaddelt. Platz 2 nix. Und auf Platz 1 trotz eines ungewöhnlichen Startmanövers und 10 Sekunden Zeitstrafe „die Rheinpiraten“. Unglaublich, ein Bembel für Mannheim und dann noch ein Goldener. Bei Start in Rückwärtsfahrt und Strafzeit, wer wollte das glauben.
Die Nettozeit war 11:08 Minuten. Unser Team hatte den Turbo eingeschaltet und sich selbst übertroffen. Es wurde natürlich standesgemäß und lange gefeiert. Dabei konnte in Erfahrung gebracht werden, dass der Rheinpiratenstart für die Regattaleitung großen Unterhaltungswert hatte. Startrichter über Funk ans Ziel: „Die Mannheimer, ihr glaubt es nicht, schwimmen vor der Zeit über die Linie, sie merken es, stoppen hektisch auf, paddeln zurück, Startzeichen kommt, sie zucken mit der Schulter und geben Vollgas.“ Im Regattafunk: „Allgemeines Gelächter.“ Zielrichter über Funk an Start: „Kostet trotzdem 10 Sekunden“.

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Die Koblenzer haben mit ihrem Schaengel-Cup eine tolle Regatta auf die Beine gestellt, bei der alles super organisiert war und viel Spaß gemacht hat. Und die Rheinpiraten, die waren ein tolles Team, das auf diesem Wettkampf gemeinsam durch alle Höhen und Tiefen gegangen ist und dafür reich belohnt wurde. Der goldene Bembel steht längst im Bootshaus und wird ewig erinnern an „Die Mannheimer, ihr glaubt es nicht,…“
In den Hauptrollen: Claudia am Schlagzeug, Anna und Chrissi auf 1, Stefan und Michael auf 2, Sabine und Dirk auf 3, Jürgen und Manu auf 4, die beiden Alexe und Ben auf 5. Sven, Kirsten und Trixi in der Fankurve. In weiteren Hauptrollen: Die Crews von Schaengel-Express und Schaengel-Fun Dragons. In den Nebenrollen 35 weitere Teams aus ganz Deutschland.

Michael Walter